Der Algorithmus VE150 ist ideal für die Bewegungsverfolgung im Innen- und Außenbereich. Der Algorithmus kann zwischen Personen und Fahrzeugen unterscheiden und dabei erkennen, ob das Objekt stoppt, startet oder sich einfach nur durch die Szene bewegt. Auf der Grundlage dieser Merkmale können Alarmregeln aufgestellt werden.
Typische Anwendungsbereiche sind unter anderem:
• Gewerbegebäude, in denen Personen und Fahrzeuge erkannt werden sollen, und
• Militärstützpunkte, wo Objekte erkannt werden sollen, die eine Alarmzone betreten oder vordefinierte Bereiche durchqueren, sowie
• Autohändler und Baustellen, bei denen ganztags arbeitendes Wachpersonal keine kostengünstige Lösung für das Erkennen von Personen oder Fahrzeugen außerhalb der Betriebszeiten sind.
Der VE150-Algorithmus produziert im Vergleich mit herkömmlichen Algorithmen zur Bewegungserkennung eine wesentlich geringere Anzahl an Fehlalarmen, die durch Veränderungen in der Außenumgebung verursacht werden. Es sind verschiedene VE150-Betriebsarten verfügbar, die zur Personenzählung im Innenbereich und zur Erfassung der Verweildauer verwendet werden können.
Aufgabe 1: VE150 konfigurieren
So konfigurieren Sie den Algorithmus VE150:
1 In Symphony Client wählen Sie im Menü Server die Option Konfiguration. Das Dialogfeld Konfiguration wird geöffnet. In diesem Dialogfeld können Sie Geräte für den ausgewählten Server konfigurieren.
2 Klicken Sie im linken Fenster auf Geräte. Das Dialogfeld Geräte wird geöffnet.
3 Wählen Sie die Kamera, die Sie für die Verwendung mit der Videoanalyse konfigurieren möchten, und klicken Sie auf Bearbeiten.
4 Klicken Sie auf die Registerkarte Algorithmen und wählen Sie VE150. Da standardmäßig die Option VE250 ausgewählt ist, müssen Sie zuerst die Auswahl für VE250 aufheben.
5 Klicken Sie auf die Registerkarte Analysekonfiguration (.
Registerkarte „Analysekonfiguration“ für den VE150-Algorithmus
Registerkarte „Analysekonfiguration“
6 Wählen Sie in der Dropdown-Liste Algorithmen die Option Intel_VE150.
7 Klicken Sie auf die untergeordnete Registerkarte Bewegungsanalyse. Es wird ein aktuelles Videobild aus dem Video angezeigt.
Untergeordnete Registerkarte „Bewegungsanalyse“
8 Wählen Sie in der Dropdown-Liste Betriebsmodus eine Betriebsart aus. Im Feld Status wird der ausgewählte Betriebsmodus beschrieben.
• Analyse im Außenbereich
• Personenerkennung (45-Grad Kameras)
• Personenerkennung (Überkopf-Kameras)
• Personenzählung (Überkopf-Kameras)
• Erkennung falscher Bewegungsrichtung
• Einfache Objekterkennung (Blob Detection)
9 Legen Sie einen Bildbereich für die Bewegungserkennung der Kamera fest. Wenn das Bild hierfür nicht geeignet ist, klicken Sie auf Bild auswählen. Das Dialogfeld Bild auswählen wird geöffnet. Wählen Sie ein Bild in der Zeitleiste aus.
10 Maskieren Sie im angezeigten Videobild einen Bereich gelb, in dem sich bewegende Objekte erkannt werden sollen. (Sie haben noch Fragen zu diesem Konzept? Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Masken: Bereiche, in denen Symphony Objekte verfolgt.)
• Wählen Sie die Option Löschen, um die gelbe Maske zu löschen.
• Wählen Sie die Option Zeichnen, um die gelbe Maske zu zeichnen.
• Mit dem Regler Größe können Sie die Strichstärke anpassen.
Untergeordnete Registerkarte „Kameraposition“
1. Klicken Sie auf die untergeordnete Registerkarte Kameraposition. Welche Optionen unter Kameraposition verfügbar sind, hängt davon ab, welchen Betriebsmodus Sie auf der untergeordneten Registerkarte Bewegungsanalyse ausgewählt haben.
Betriebsmodi: Analyse im Außenbereich, Personenerkennung (Überkopf-Kameras) und Erkennung falscher Bewegungsrichtung |
Legen Sie die Kameraposition relativ zu den Objekten im aufgezeichneten Bild fest:
Ändern Sie die drei Linien so, dass die Größe der Referenzpersonen in der aufgenommenen Szene exakt dargestellt wird. (Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Perspektive.) • Ziehen Sie die Linien an den Linienendpunkten auf die gewünschte Länge. • Verschieben Sie die Linie, indem Sie den Mauszeiger auf der Mitte der Linie positionieren und ziehen. • Mit Linien wird die Entfernung entlang des Bodens dargestellt. • Der angegebene Wert soll nur den Bezug der Linien untereinander zeigen (Vordergrund im Vergleich zu einer Fläche in der Entfernung). Daher sind die Entfernungsangaben unwichtig. • Zum Verschieben einer Referenzperson klicken Sie mit der linken Maustaste auf einen Fuß der Person und ziehen Sie die Person mit der Maus an die gewünschte Stelle. • Zum Hinzufügen einer Referenzperson klicken Sie mit der rechten Maustaste an der gewünschten Stelle im Bild. • Zum Löschen einer Referenzperson klicken Sie mit der linken Maustaste auf eine Person und drücken Sie anschließend die Entf-Taste. Betriebsmodus „Analyse im Außenbereich“ |
Betriebsmodus: Personenerkennung (Überkopf-Kameras) |
Legen Sie die Kameraposition relativ zu den Objekten im aufgezeichneten Bild fest:
• Sie können alle türkisfarbenen Objekte konfigurieren. • Ziehen Sie den türkisfarbenen Mittelpunkt des mittleren Rahmens an eine Position direkt unterhalb der Kamera. • Ändern Sie die Größe des mittleren Rahmens mithilfe der Eckpunkte, sodass der Rahmen einer Person mit durchschnittlicher Größe entspricht. • Ändern Sie die türkisfarbenen Linien des äußeren Rahmens, sodass der Rahmen einer Person mit durchschnittlicher Größe entspricht. • Wenn die Kamera sehr hoch angebracht und senkrecht nach unten auf den Boden ausgerichtet ist, legen Sie für alle drei Rahmen dieselbe Größe fest. Betriebsmodus „Personenerkennung (Überkopf-Kameras)“ |
Betriebsmodus: Personenzählung (Überkopf-Kameras) |
Legen Sie die Kameraposition relativ zu den Objekten im aufgezeichneten Bild fest:
• Sie können alle türkisfarbenen Objekte konfigurieren. • Ziehen Sie den türkisfarbenen Mittelpunkt des mittleren Rahmens an eine Position direkt unterhalb der Kamera. • Ändern Sie die Größe des mittleren Rahmens mithilfe der Eckpunkte, sodass der Rahmen einer Person mit durchschnittlicher Größe entspricht.
Betriebsmodus „Personenzählung (Überkopf-Kameras)“ |
2 Klicken Sie auf Übernehmen, um die Einstellungen zu speichern.
1 Stellen Sie sicher, dass die Masken Kameraposition und Bewegungsanalyse ordnungsgemäß eingerichtet wurden, und klicken Sie anschließend auf die untergeordnete Registerkarte Zähllinie.
2 Die Option Zähllinie zeichnen ist standardmäßig ausgewählt.
3 Klicken Sie mit der Maustaste in das Bild und zeichnen Sie eine Linie. Objekte (Personen und Fahrzeuge), die diese Linienmarkierung überschreiten, werden gezählt.
4 Die Linie enthält Pfeile, die angeben, ob es sich um eine Bewegung in den eingezeichneten Bereich oder aus dem Bereich handelt.
5 Klicken Sie auf OK, um die Einstellungen zu speichern, oder klicken Sie auf die untergeordnete Registerkarte Erweitert, um weitere Einstellungen vorzunehmen.
Wichtig: Die untergeordnete Registerkarte Erweitert ist nur für erfahrene Benutzer vorgesehen. Die Werte sollten nur dann geändert werden, wenn der Algorithmus nicht wie erwartet funktioniert. |
1. Geben Sie eine Bildrate im Feld Analyse fps ein.
• Dieser Wert gibt an, wie viele Bilder vom System analysiert werden. Der Standardwert sollte üblicherweise nicht verändert werden. In einigen Fällen kann für eine geringere CPU-Auslastung die Bildrate reduziert werden. Dadurch kann allerdings die Leistung des Algorithmus beeinträchtigt werden.
• Wie bei Auflösung Analyse kann auch für Analyse FPS eine andere Bildrate als der unter Aufzeichnung (FPS) angegebene Wert festgelegt werden.
2 Ändern Sie ggf. die Einstellungen unter Auflösung Analyse.
• Wenn Sie für Auflösung Analyse denselben Wert wie für Auflösung Aufnahme festlegen, werden auch Objekte in großer Entfernung erkannt. Natürlich kann zur Entlastung der CPU die Bildrate des Videos für die Analyse reduziert werden. Dabei ist aber zu bedenken, dass eine geringere Bildrate zwar die CPU entlastet, gleichzeitig jedoch auch den Erkennungsbereich der Videoanalyse verkleinert.
3 Wählen Sie in der Dropdown-Liste Hintergrundmodell das Modell aus, das sich am besten für die Aufzeichnungsumgebung der Kamera eignet (z. B. ein Bereich mit viel Bewegung). Eine vollständige Beschreibung zur Verwendung von Hintergrundmodellen finden Sie in Verwendung von Hintergrundmodellen.
Wichtig: Die Anpassung des Hintergrundmodells ist die beste Methode, Fehlalarme zu verringern. (Es wird jedoch mehr CPU benötigt.) |
4 Mehrere Optionen und Standardeinstellungen werden abhängig davon angezeigt, welcher Betriebsmodus und welches Hintergrundmodell ausgewählt wurden. Bevor Sie eine Option auswählen, lesen Sie zunächst die in Erweiterte Optionen, die je nach ausgewähltem Hintergrundmodell verfügbar sind aufgeführten Informationen zu dieser Option.
Aufgabe 2: Regel mit dem VE150-Algorithmus erstellen
So erstellen Sie eine Regel mithilfe des VE150-Algorithmus:
1 Bevor Sie eine Regel erstellen, die den VE150-Algorithmus verwendet, müssen Sie den VE150-Algorithmus zunächst konfigurieren.
2 Wählen Sie im Menü Server die Option Konfiguration und klicken Sie anschließend auf Regeln.
3 Klicken Sie auf Neu. Der Regelassistent wird geöffnet. Lesen Sie die Übersicht und klicken Sie anschließend auf Weiter.
4 Aktivieren Sie das Kontrollkästchen neben dem Namen der Kamera. Wenn es sich um eine PTZ Kamera handelt, aktivieren Sie das Kontrollkästchen für die Kameratour-Position.
5 Wählen Sie in der Dropdown-Liste Algorithmus auswählen die Option VE150.
6 Angenommen, Sie haben für eine digitale Grenze den Modus Analyse im Aussenbereich ausgewählt:
a. Klicken Sie auf Alle Grenzen oder Lösche Zaun, um die digitale Grenze zu zeichnen bzw. zu löschen. Die Pfeile legen fest, in welcher Richtung sich das Objekt durch die Linie(n) bewegen muss, um einen Alarm auszulösen.
b. Doppelklicken Sie auf die Pfeile, um die Eigenschaften zu ändern.
• Rot weist darauf hin, dass ein Objekt, das die Linie in dieser Richtung überquert, einen Alarm auslösen wird.
• Der grüne Pfeil bedeutet, dass ein Objekt, das die Linie in dieser Richtung überquert, keinen Alarm auslöst.
• Es können mehrere Grenzlinien gezeichnet werden.
Wichtig: Wenn Alle Zäune ausgewählt wurde, muss das Objekt alle gezeichneten Grenzen durchqueren, um den Alarm auszulösen. |
7 Zum Einrichten einer Alarmzone müssen Sie die entsprechende Alarmzone markieren:
• Wählen Sie die Option Löschen, um die rote Maske zu löschen.
• Wählen Sie die Option Zeichnen, um die rote Maske zu zeichnen.
• Mit dem Regler Größe können Sie die Strichstärke anpassen.
8 Die folgenden Einstellungen gelten nur für Alarmzonen:
• Die Option Jede Bewegung in Maske gibt an, dass sich das Objekt für die Auslösung eines Alarms an einer beliebigen Stelle in der roten Alarmzone befinden kann. Wenn Sie beispielsweise möchten, dass ein Alarm bei Fahrzeugen ausgelöst wird, die sich an einer beliebigen Stelle in der Alarmzone bewegen, wählen Sie Jede Bewegung in Maske.
• Bewegung endet in Maske bedeutet, dass das Objekt in der Alarmzone angehalten hat. Wenn ein Alarm bei Fahrzeugen ausgelöst werden soll, die in der Alarmzone stoppen, wählen Sie Bewegung endet in Maske.
• Bewegung startet in Maske bedeutet, dass das Objekt in der Alarmzone mit der Bewegung begonnen hat. Wenn ein Alarm bei Fahrzeugen ausgelöst werden soll, die in der Alarmzone geparkt sind und sich zu bewegen beginnen, wählen Sie Bewegung startet in Maske.
9 Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Klasse, um bestimmte Objektklassen zu filtern bzw. zu erfassen.
10 Klicken Sie auf Weiter, um mit dem nächsten Schritt im Assistenten fortzufahren. Weitere Informationen finden Sie unter Regeln im Regelassistenten.
Regelassistent
Hinweis: Unter normalen Umständen kann der
VE150-Algorithmus eine Person in einem Abstand von 30 Metern
und ein Fahrzeug in einem Abstand von 45 Metern zur Kamera
erkennen (4CIF oder 640 x 480 und ausreichende Lichtverhältnisse
vorausgesetzt). Diese Entfernungen hängen von der Linse und dem
verwendeten Zoom ab. |
• Stellen Sie sicher, dass die korrekte Bildrate verwendet wird und dass für eine ordnungsgemäße Analyse ausreichend CPU-Leistung auf dem System verfügbar ist.
• Überprüfen Sie auf der Registerkarte Kameraposition, ob die Perspektive ordnungsgemäß festgelegt wurde.
• Wenn durch Bäume oder Reflektionen zu viele Fehlalarme auftreten, wählen Sie das Modell für den dynamischen Hintergrund (Registerkarte Umgebung). Bleiben die Probleme weiterhin bestehen, wenden Sie sich an Aimetis.